D. Partizipation
Downloadb. Gründe für Beteiligung
Welche Gründe sprechen für einen partizipativen Prozess?
Noch zu oft werden Spiel- und Pausenräume aus der Perspektive der Erwachsenen gestaltet, obwohl die Hauptnutzenden die Schülerinnen und Schüler sind. Was von Erwachsenen beispielsweise als «verwildertes Gebüsch» bezeichnet wird, kann aus der Perspektive der Kinder ein wichtiger Ort zum Verstecken und Spielen sein.
Unterschiedliche Projekte und Programme (wie beispielsweise QuAKTIV) zeigen auf, dass Schülerinnen und Schüler, die bei der Analyse, Planung und Gestaltung eines Schulaussenraumes beteiligt waren, dies sehr geschätzt haben und positive Partizipationserfahrungen sammeln konnten. Denn Kinder möchten die Freiräume mitgestalten, in denen sie sich aufhalten.
Wenn Schülerinnen und Schüler im Projekt eine aktive Rolle einnehmen, lernen sie, ihre Ideen, Meinungen, Empfindungen zu formulieren, verschiedene Sichtweisen einzunehmen, zu argumentieren und zu reflektieren. Sie identifizieren sich mit dem von ihnen mitgestalteten Schulaussenraum und sprechen von «ihrem» Spielraum. Es entsteht eine enge Bindung, ihre Gefühle von Sicherheit und Geborgenheit werden gestärkt und sie übernehmen Verantwortung: Sie tragen viel mehr Sorge zu ihrem naturnahen Spiel- und Pausenplatz. Positive Konsequenzen sind u.a. weniger Vandalismus und Littering.
Die Akzeptanz des naturnahen Spiel- und Pausenplatzes wird durch die partizipativen Prozesse gegen aussen ebenfalls gestärkt. Er wird weniger als «Chaos», «Unordnung» oder «Wildnis» gesehen, sondern vielmehr als kinderfreundlicher und wertvoller naturnaher Schulaussenraum, der vielfältige Naturbeobachtungen und -erlebnisse ermöglicht. [1,2]
[1] Praxishilfe «Naturnahe Freiräume für Kinder und mit Kindern planen und gestalten» QuAKTIV (Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und Hochschule für Soziale Arbeit, 2016): www.quaktiv.ch
[2] Informationsplattform zu naturnahen und kinderfreundlichen Spielräumen, Thema Partizipation (Kanton Aargau und Naturama Aargau, 2019): www.spielplatzaargau.ch > Partizipation