02 Planung und Konkretisierung
Download2.4 Beteiligung
Wie organisieren wir die interne und externe Beteiligung?
Damit das Projekt und später der neue naturnahe Aussenraum von allen akzeptiert wird, ist eine breite Beteiligung wichtig. Schulhausumgebungen sind in erster Linie die Aufenthaltsorte der Schülerinnen und Schüler. Deshalb sollen die Erwachsenen ihnen auch Raum zur Mitbestimmung geben. Durch eine geeignete Beteiligungsmethode konkretisieren sich die vielfältigen Bedürfnisse und Wünsche der zukünftig Nutzenden. Die Ergebnisse einer solchen Beteiligung sind wichtige Grundlagen für das Projektteam und die Planenden. So können sie zielorientiert für die Schülerinnen und Schüler planen und deren Anliegen bewusst in den Prozess miteinbeziehen.
Weiterführende Informationen rund um das Thema Partizipation finden Sie im Kapitel D.
Partizipative Planungsschritte bieten Raum für einen gemeinsamen Lernprozess der Planenden (z.B. Landschaftsarchitekturbüro, Gärtnerei etc.), der Schülerinnen und Schüler, der Arbeitsgruppe, des Kollegiums und der weiteren Personen aus dem Schulumfeld. Die Ergebnisse und Vorschläge unterstützen, verkürzen und erleichtern die weiteren Entscheidungsprozesse für die Projektbeteiligten. Bestenfalls konnten sich die wichtigsten Anspruchsgruppen bereits bei der Analyse des bestehenden Aussenraums beteiligen (vgl. Kapitel 1.3). Die Ergebnisse können als Grundlage in der Vorbereitung des Beteiligungsprozesses in der Planungsphase dienen.
Jede Schule und jedes Projekt sind anders. Deshalb müssen die Arbeitsgruppe und die Planenden folgende Fragen für ihr Projekt individuell beantworten:
- Welches sind die Ziele einer breiten Mitwirkung (z.B. durch die Schülerinnen und Schüler)? In welcher Form stellen wir uns die Ergebnisse vor?
- Bei welchen Bereichen und Themen ist eine breite Mitwirkung möglich?
- Wie sieht der Mitwirkungsspielraum aus und wie kommunizieren wir diesen adressatengerecht?
- Wer nimmt an den partizipativen Prozessen teil und in welcher Form (stufengerechte Beteiligung)?
In der Planungsphase hat sich die Methode der «Kinder-Planungswerkstatt» oft als erfolgreich erwiesen. Bei dieser Methode führen Lehrpersonen, Schulleitende oder Externe die Schülerinnen und Schüler durch den Prozess und lassen sie ihre Ideen zeichnen und bauen (Modellbau). Es gibt aber noch viele andere kreative Formen, wie die Kinder ihre Ideen entwickeln und den Erwachsenen präsentieren können.
Um die Akzeptanz einer neuen naturnahen Schulumgebung auch in der Nachbarschaft und in der Gemeinde zu erhöhen, sollten schulexterne Personen und Institutionen eingebunden werden. Sie können wertvolle Beiträge in verschiedenster Form einbringen: Gemeindevertretungen (z.B. Bauverwaltung, Raumplanung), Mitarbeitende Werkhof, Forst, Eltern, Vereine, aber auch Nachbarn. Sie können nicht nur in der Planungsphase, sondern auch in der Umsetzungsphase oder später beim Unterhalt (z.B. Giessen im Schulgarten während der Sommerferien, o.Ä.) wieder angefragt und eingeplant werden.
Um die komplexen Abläufe wie Planung, Baubewilligung, Kosten, Aufträge und Verträge mit Unternehmungen, Planung der Pflege der Schulumgebung zu meistern, sollten Sie vor allem auch externe Fachpersonen miteinbeziehen. Personen u.a. aus der Landschaftsarchitektur, dem Gartenbau, der Freiraumplanung, des Spielgerätebaus wie auch aus der Beratung können die nötige Unterstützung und Sicherheit in der Planungsphase, Realisierung und Organisation der Pflege bieten. Oft bietet in diesem Prozess auch die Gemeindeverwaltung wertvolle Unterstützung.